Corporate Behaviour – das Unternehmen als handelnde Einheit
Corporate Behaviour – das Unternehmen als handelnde Einheit
Neben der bereits vorgestellten Corporate Communication (CC) und dem Corporate Design (CD) gibt es innerhalb der Corporate Identity (CI) noch das Corporate Behaviour (CB). Übersetzt bedeutet es das Unternehmensverhalten und umfasst im Groben das Verhalten eines jeden Mitarbeiters, insbesondere deren Handlungsweisen in bestimmten Situationen. Dieses Verhalten sollte sowohl innerhalb des Unternehmens, als auch nach außen hin an der Unternehmensphilosophie ausgerichtet sein und stringent verfolgt werden.
Im Innenverhältnis wird sowohl der Umgang zwischen Vorgesetzten und den Mitarbeitern, als auch der Umgang der Mitarbeiter untereinander definiert. Nach außen betrachtet das CB vor allem den Umgang mit Kunden, Lieferanten, Geschäftspartnern und Kapitalgebern, aber auch mit Journalisten, dem Staat und der allgemeinen Öffentlichkeit.
Bestandteile des Corporate Behaviour
Im Innenverhältnis (Mitarbeiter)
- Dresscode (leger, konventionell ...)
- Anrede („Du“ oder „Sie“)
- Führungsstil (autokratisch, kooperativ ...)
- Umgangsform/-ton (höflich, respektvoll ...)
- Arbeitsklima (Arbeitsbedingungen, Teamgeist ...)
- Sozialverhalten (Sozialleistungen, medizinische Versorgung, Förderung)
- Umgang mit Problemen
- Lohnpolitik
Im Außenverhältnis (Kunden, Lieferanten, Geschäftspartner, Kapitalgeber, Presse, Öffentlichkeit)
- Persönlicher Kontakt (Auftreten, Umgangsform/-ton ...)
- Beschwerdemanagement
- Serviceverständnis
- Wettbewerbsmanagement (aggressiv, kooperativ ...)
- Investitionsverhalten
- Beschaffungsverhalten (Verhandlungspolitik, Beschaffungswege ...)
- Vertriebsverhalten (Länder, Absatzmärkte, Vertriebswege ...)
- Preisverhalten (niedrig, hochpreisig ...)
- Produktverhalten (innovativ, nachahmend ...)
- Sozialverhalten (soziales/ökologisches Engagement ...)
- Umgang mit Problemen
- Informationspolitik (offen, zurückhaltend ...)
Wichtigster Bestandteil der Corporate Identity
Taten zählen mehr als Worte. Deshalb wird das Unternehmensverhalten als der wichtigste Bestandteil der Unternehmensidentität gesehen. Das Unternehmen kann sich kommunikativ ins gewünschte Licht rücken und versuchen, ein bestimmtes Bild bei den Kunden und Interessenten zu zeichnen – stimmt das kommunizierte Bild nicht mit dem reellen Verhalten überein, macht sich das Unternehmen unglaubwürdig. Die Glaubwürdigkeit ist nachweislich ein hohes Gut für Unternehmen und hat Auswirkungen auf den Absatz.
Da die Unternehmenskommunikation und das Unternehmensverhalten eng miteinander verknüpft und aneinander ausgerichtet sein sollten, ist der Übergang zwischen der Corporate Communication und dem Corporate Behaviour oftmals fließend.
Beispielsweise ein einheitlich definierter Dresscode in Form von Uniformen kann innerhalb des Corporate Designs verankert werden, spiegelt aber auch das Unternehmensverhalten wider.
Beispiele für gelungenes Corporate Behaviour
- Das Unternehmen präsentiert sich kommunikativ nach außen als familienfreundliches Unternehmen und gibt deshalb angestellten Müttern und Vätern die Möglichkeit, in Teilzeit zu arbeiten.
- Das Unternehmen präsentiert sich umweltfreundlich und nachhaltig und stattet daher seine Fahrzeugflotte mit Elektrofahrzeugen aus.
- Das Unternehmen präsentiert sich mit flexiblen Arbeitsbedingungen und lässt seine Mitarbeiter daher auf Wunsch von Zuhause aus arbeiten.