Sind die sozialen Medien die neuen Suchmaschinen?
Sind die sozialen Medien die neuen Suchmaschinen?
Über fünf Milliarden Suchanfragen erhält Google weltweit pro Tag.
Eine Zahl, die man sich kaum vorstellen kann. Es liegt also auf der Hand, dass Ihre Webseite für Google und Co. so attraktiv wie möglich gestaltet sein muss. Diese Tatsache ist im Bewusstsein der meisten Webseitenbetreiber angekommen. Die Webseite kann noch so ansprechend und informativ gestaltet sein – wenn sie keiner findet, merkt das ja keiner.
Dass Nutzer auch zunehmend die sozialen Medien wie Facebook, Twitter oder Pinterest als Suchmaschinen nutzen, ist den Webseitenbetreibern hingegen weniger bekannt.
Die soziale Komponente steht hierbei im Vordergrund. Die Beiträge, mit welchen die Freunde interagiert haben, werden von den meisten Plattformen höher gewertet und in den Suchergebnissen zuerst angezeigt. Der Social Proof, also der soziale Beweis, dass ein Beitrag lesens- oder beachtenswert ist, spielt in einer Zeit, in der uns die Informationsflut überschwemmt, eine immer größere Rolle.
Nicht nur bei Produkten oder Dienstleistungen greifen wir dankenswert auf die Empfehlungen von Freunden und Bekannten zurück – auch wenn es um Beiträge in den sozialen Medien geht verlassen wir uns auf die Stimmung unserer sozialen Onlinewelt.
Die Plattformen wissen von diesem Interesse und versuchen die Suchmöglichkeiten für die Nutzer weiter auszubauen. Dabei hat jede Plattform ihre Stärken und Schwächen und vor allem unterschiedliche Schwerpunkte. Bei den meisten Plattformen sucht man in der Regel zuerst nach anderen Nutzern oder Seiten. Das ist logisch, da es dort ja in erster Linie darum geht, sich mit anderen zu verbinden und ein soziales Netzwerk aufzubauen.
Aber auch nach Themen wird dort gerne gesucht. Der Vorteil gegenüber Google ist, dass der Weg in den sozialen Medien meist über die gezielte Suche hinausgeht. Durch die Vernetzung innerhalb der Plattformen springt der Suchende von Beitrag zu Beitrag und findet dann auch Informationen, nach welchen er nicht aktiv gesucht hatte.
Die Suche mit Hashtags
Die Suche mit Hashtags wird auf vielen Plattformen genutzt. Hashtags dienen insbesondere auf Twitter und Instagram der Verschlagwortung von Beiträgen und Bildern zu einem bestimmen Thema.
Durch den Einsatz der Hashtags bei aktuellen Ereignissen fungiert Twitter oftmals als Nachrichten-Suchmaschine in Echtzeit. Geschehnisse verbreiten sich dort in Windeseile. Es ist also nicht weiter verwunderlich, dass die meisten Nutzer direkt auf Twitter nach den aktuellsten Nachrichten suchen und die großen Suchmaschinen außer Acht lassen.
Ein weiterer Pluspunkt bei Twitter: Hier können die Suchergebnisse noch gefiltert werden. Dadurch habe ich schon mehrfach Beiträge wiedergefunden, deren Webseiten ich bei Google vergeblich gesucht hatte.
Pinterest als visuelle Suchmaschine
Kaum eine andere Plattform hat sich so sehr in Richtung visuelle Suchmaschine entwickelt wie Pinterest. Das liegt vor allem an den hochwertigen Inhalten, die von den Nutzern bereitgestellt werden. Google hat zwar unendlich viele Suchergebnisse in der Bildersuche, allerdings leidet unter dieser Masse auch die Qualität. Bei Pinterest bekommt man, abhängig vom Suchbegriff, Ergebnisse, die der Suchintention besser entsprechen.
Fazit
Social-Media-Seitenbetreiber brauchen ein Gespür für die Plattformen, auf welchen sie sich bewegen. Dass Facebook & Co. zur Suche nach bestimmten Themen genutzt werden und diese, je nach Kontext, oft auch bessere Suchergebnisse liefern, ist manchen Seitenbetreibern noch nicht bewusst.
Natürlich wird Suchmaschinenmarketing auch in Zukunft einer der wichtigsten Bestandteile der Webseitenvermarktung sein. Die sozialen Medien werden das nicht ändern. Dennoch sollten sie als Such-Plattformen nicht unterschätzt werden.