Influencer Marketing – Meinungen, die beeinflussen
Influencer Marketing – Meinungen, die beeinflussen
Der Begriff „Influencer Marketing“ ist momentan hoch im Kurs. Die Suche spuckt bei Google mehr als 26.000.000 Treffer aus. Auf den bezahlten Anzeigenplätzen werben Agenturen mit der Anzahl von mehr als 4.000 Influencern in ihrem Portfolio. Doch was genau ist Influencer Marketing? Wieso ist es in aller Munde? Und welche Nachteile gibt es?
Multiplikatoren und Meinungsführer in der digitalen Welt
Ein Influencer (aus dem Englischen to influence – beeinflussen) ist eine Person, die eine hohe Reputation in ihrem digitalen Umfeld genießt und es schafft, mit dieser Reputation andere Menschen zu beeinflussen. Diese Beeinflussung ist für Marketingverantwortliche sehr interessant, da sich die Influencer für starkes Empfehlungsmarketing nutzen lassen.
Der Begriff hat sich insbesondere in der Onlinewelt durchgesetzt, da die Influencer hier hohe Reichweiten erzielen können. Im Groben lassen sich drei unterschiedliche Typen unterscheiden:
1) Blogger
Ob Reiseblogs, Modeblogs oder Marketingblogs – Blogger zeichnen sich insbesondere durch ihr hohes Know-how in ihren Fachgebieten aus. Deshalb vertrauen viele Nutzer, die die Artikel lesen, auf das Wissen des Experten.
2) Social-Media-Influencer
Diese sind den Bloggern ähnlich, allerdings spielt sich hier alles auf einem oder mehreren Social-Media-Kanälen ab. Es gibt viele Beispiele, die über die sozialen Medien wie Youtube oder Instagram eine gewisse Berühmtheit erlangt haben und wie Stars gefeiert werden. Diese Influencer sind meist gewiefte Selbstvermarkter.
3) Journalisten/Redakteure
Sie zählten schon zu nicht-digitalen Zeiten als große Multiplikatoren. Journalisten und Redakteure arbeiten sich in Themen ein, um möglichst unabhängig darüber zu berichten.
Diese drei Typen von Influencern zeichnen sich dadurch aus, dass sie über eine angemessene Reichweite verfügen und die Fans und Follower auf ihre Meinung vertrauen.
Viele Unternehmen nutzen dies und gehen Kooperationen mit den Influencern ein, um ihre Produkte von den Meinungsführern empfehlen zu lassen.
Vorübergehender Hype oder unaufhaltsamer Trend
Im Marketing wird immer nach neuen Möglichkeiten gesucht, wie die eigenen Produkte oder die Dienstleistungen am besten vermarktet werden. Werbung ist allgegenwärtig und viele Nutzer und Verbraucher fühlen sich dadurch belästigt. Nicht umsonst schnellen die Installationsraten von Programmen, die die Werbung blockieren nach oben.
Influencer Marketing ist ein Schlüssel, Kunden zu erreichen, ohne dass der Kontakt direkt als Werbung abgetan und ignoriert wird. Viele Kunden vertrauen auf die Empfehlungen von anderen Menschen, auch wenn sie diese nicht kennen. Einem Menschen, der in seiner virtuellen Umgebung als Meinungsführer gefeiert wird, vertrauen die Kunden umso mehr.
Dennoch ist Influencer Marketing eine Gratwanderung zwischen Empfehlungsmarketing und Schleichwerbung. Laut Wettbewerbsrecht muss Werbung als solche gekennzeichnet sein und das Telemediengesetz besagt, dass die Werbetreibenden eine klare Trennung zwischen Werbung und redaktionellen Inhalten einhalten müssen. Wie diese Kennzeichnung allerdings aussehen muss, ist nicht geregelt.
Influencer Marketing stand in den letzten Wochen häufig in der Kritik, weil große Social-Media-Sternchen, die entgeltliche oder unentgeltliche Vorteile aus den Kooperationen zogen, diese nicht als gesponserte Werbung kennzeichneten. Insbesondere eine jüngere Zielgruppe kann diese schwer von Werbung unterscheiden und wird dadurch stark in ihren Kaufentscheidungen beeinflusst.
Ziele, Zielgruppen, Budget und Co.
Wie in allen Marketing-Disziplinen gilt auch im Influencer Marketing: Ohne Strategie wird es nichts. Welche Ziele sollen mit einer Kooperation erreicht werden? Welche Zielgruppen sollen angesprochen werden? Wie viel Budget steht zur Verfügung? Das sind die primären Fragen, die beantwortet werden müssen, noch bevor der erste Kontakt zu einem Meinungsführer stattfindet.
Außerdem muss bei einer solchen Marketing-Kampagne besonders darauf geachtet werden, dass die Verbindung zwischen dem Influencer und dem Unternehmen oder den Produkten/Dienstleistungen auch authentisch ist.
Je authentischer die Beziehung, desto glaubwürdiger ist die Kooperation. Nur solche Verbindungen überzeugen die Nutzer, beeinflussen diese positiv in ihren Kaufentscheidungen und sorgen für eine langfristige Stärkung der Kundenbindung.
Zwar von Bedeutung, aber weniger wichtig sind die Fan-/Follower-Zahlen des Meinungsführers. Natürlich sollte eine gewisse Basis vorhanden sein, damit auch eine nennenswerte Reichweite zustande kommt. Man sollte sich nur nicht blind von diesen Zahlen leiten lassen. Diese können auch durch das Kaufen von Fans gefälscht werden. Wichtiger ist, dass der Influencer eine aktive Gemeinschaft hat, denn diese ist auch bereit, die Inhalte weiterzuverbreiten, was letztlich das Ziel einer solchen Kampagne darstellt.